Bob hat geschrieben:
Schlimm genug, daß Wiederbetätigung für die RKK kein Grund für eine Exkomunikation gewesen ist -was mich natürlich nicht wundert-, die Katholen haben sich gut mit den Nazis verstanden, wie jeder weiß aber wenige stört. Liegt für mich auf der Hand.
Die Sache mit den Erzkatholen der Erzkatholen um Levebre war mir natürlich bekannt. Schlimm genug. Soll ich erzählen was es damit auf sich hat? Oder willst Du es mit gemäßigterer Stimme tun?
Die Katholen haben sich unterschiedlich gut mit den Nazis verstanden - eigentlich sollte der Glaube ja durch den Führerkult abgelöst werden. Aber das ging nicht so einfach (als ein Mittel war ja der Kirchenbeitrag/die Kirchensteuer gedacht). Auch war die Gruppe der Widerstandskämpfer durch einerseits die Kommunisten und andererseits Katholiken geprägt. Die Enzyklika "Mit brennender Sorge" hat schon 1937, also noch vor den Münchner Verträgen ganz klar gegen die Nazis Stellung bezogen. Trotzdem war die Politik des Vatikans und der offiziellen Kirche in de und at auch von viel Duckmäusertum erfüllt, von Wegschauen und Nicht-Wissen-Wollen. Trotzdem war die Zahl der durch Katholiken, speziell Priester, geretteten Juden relativ (natürlich viel zu niedrig, aber relativ) hoch, v.a. deutlich höher als die Zahl der durch Familien mehr auf sich Rücksicht nehmenden protest. Pastoren geretteten Juden (IMHO das einzige Mal, daß das Zölibat wirklich was Gutes hatte).
Nach dem Krieg hat die Kirche das gemacht, was auch viele westliche Staaten gemacht haben: Sich mit den (verbliebenen) Nazis arrangiert und diese beschützt (auch Nazi-Größen), weil diese gegen die Kommunist. Diktaturen waren.
Die "Wiedereingliederung" der Extrem-Konservativen hat zwei Aspekte:
1. Das letzte Schisma soll wieder aufgehoben werden.
2. Die kath. Kirche unter Ratzinger sieht sich bedroht (v.a. Ratzinger, so vermute ich) und von Ungläubigen und "Teil-Gläubigen" umstellt und sammelt die "Getreuen", auch um sich gegen die etwas weniger Konservativen in der eigenen Kirche zu schützen.
lg
Dimple