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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 07.06.2010, 15:50:28 
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Oberphorist
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Rainer hat geschrieben:
Aber, gerade in Internetforen brauchts schon gewaltigen mut so offen zu der Exekutive zu stehen

also "gewaltiger mut" ist übertrieben. lies mal ein paar kommentare in zeitungsforen zB zu den krems-supermarkt-berichten letztes jahr, da gibt's haufenweise leute die sich auf die seite der polizei schlagen, und bei reihenweise anderen fällen auch. ich finde das prinzipiell auch gut, aber das ist jetzt nicht so eine seltenheit geschweige denn ein besonderes wagnis.

Rainer hat geschrieben:
Was mir aber am meisten am Arsch geht sind die sogenannten Datenschutzrechtler die da ständig was vom gläsernen Bürger labern.

und mich nervt's ganz massiv, wenn jene leute, die sich für den letzten rest an privatsphäre in unserer gesellschaft einsetzen, von leuten wie dir so pauschal schlechtgemacht werden.

(mir ist außerdem nicht restlos klar, wie du jetzt auf dieses thema kommst, aber das kann ich (leider) nicht einfach so stehenlassen...)

der sog. gläserne bürger ist kein wahnvorstellung einzelner spinner, das ist definitiv ein nahendes szenario, das schrittweise immer mehr normalzustand werden wird, wenn weiterhin immer ja und amen zu allen einschnitten in die privatsphäre gesagt wird und folglich alle entsprechenden überwachungsmaßnahmen juristisch legitimiert werden.
wobei ich nicht generell gegen überwachung bin; kameraüberwachung zB find ich gut, an drogenumschlagplätzen, das zeitigt tatsächlich erfolge.
der gläserne bürger jedoch entsteht auf eine ganz andere weise: hier werden daten zusammengetragen. er setzt sich zusammen aus jedem kauf, den er mit seinen 37 urrepraktischen kundenkarten tätigt, aus jedem arztbesuch, jeder diagnose, jedem strafmandat, jeder wahlbeteiligung, nicht zu vergessen der riesige brocken an jeder eingabe, jeder suche, jedem klick im www.
zu viele menschen verfallen hier - oft aus unwissen und vorauseilendem gehorsam - einer teils naiven, teils heuchlerischen staatshörigkeit, weil ja hehre ziele verfolgt werden, wie etwa daß alle terroristen und überhaupt alle bösen menschen gefunden und verhaftet werden. daß sie sich gleichzeitig selbst entwürdigen, indem sie zur öffentlichen datenbank werden, ihre identität blauäugig zum spielball des staatsapparates und profitgeiler riesenkonzerne machen, stört sie nicht.
aus derselben richtung kommt die amerikanisch geprägte terrorismusparanoia. "bitte ihr könnt's alles von mir lesen, sehen, studieren, auswerten, vergleichen, hoffentlich eh niemandem dritten weitergeben (wer macht denn sowas!); wenn ihr dafür nur einen araber mehr irgendwo abfängt!" da ist dann jeder schon terrorismusverdächtig, der diese methoden infragestellt; inzwischen spaziert der wirkliche terrorist erst recht heiter durch die achso tolle kontrolle durch - alles erst dagewesen!

jeder schlag gegen einen kinderp****ring ist ein riesenerfolg, überhaupt keine frage.
aber nicht jeder zweck heiligt alle mittel, das muß man mal kapieren!

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1974, 1984.


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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 07.06.2010, 16:41:13 
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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 07.06.2010, 22:18:35 
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Oberphorist
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Es geht nicht um die informationen die von der Wirtschaft zusammengetragen und verwendet wird "zu unserem Zweck".

es geht um Absprachen wie sie üblich sind via Internet, es geht darum verbrechen zu verhindern und vor allem darum auch Verbrechen zu lösen und es kann und DARF nicht daran scheitern nur weil wir uns selbst knebeln.

ABER ein gutes Beispiel ist die Aufklärung eines Verbrechens das ich hier nicht näher ausführen darf.

Beim Handy Provider wurden die Daten erfasst welches Handy wann wo und von wem gekauft wurde, inkl. dem Videomaterial aus dem Shop, aufgrund DESSEN konnten die Schuldigen gefunden werden konnten. DANN kamen die grünen (die Partei) und meinte dagegen eine Klage wegen Datenschutzrechtsverletzungen einreichen zu müssen, das wäre um EIN HAAR in die Hose gegangen. sowas DARF NICHT PASSIEREN!!

Das ist real und das ist echt und das ist sowas von LÄCHERLICH!!!

Genauso real wie es für internetprovider extrem schwierig ist.

ALLE Provider dürfen die Daten wer sich wann eingeloggt hat mit welcher IP NICHT speichern, aber andererseits MÜSSEN sie sie speichern für den Fall dass irgendwann eine Gerichtliche anordnung kommt die daten freigeben zu müssen. Was soll der scheiß frag ich dich?

Wir behindern uns damit selbst und wir verhindern damit die eindeutige Aufklärung!!


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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 01:12:40 
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"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." - ein zitat, dass sich zeit seiner formulierung schon oft bewahrheitet hat.

viele leut checken leider nicht wie weit die datenschutzproblematik reicht.. natürlich kanns positive effekte auf die aufklärungsrate gewisser straftaten haben, aber für dieses theoretische bisschen mehr an verbrechensaufklärung, für dieses fitzlchen mehr an sicherheit, gibst du selbst jegliche privatsphäre auf.
das fängt bei der aufzeichnung deines konsumverhaltens an, um dich mit maßgeschneiderten lockangeboten ködern zu können, und reicht bis zur sexuellen orientierung/fetischen, etwaige alkohol-/drogenabhängigkeit, krankengeschichten und vermeintlichen kleinigkeiten, die dann zB darüber entscheiden, ob du einen job behältst/kriegst oder nicht.

und wehe, es kommt mir jetzt irgendwer mit "na soweit würd das ja nicht gehen, das würden die nie machen" -> der mist hat ja schon über facefook angefangen, dass entscheidungen bezüglich einstellung und sogar auch entlassungen durch facefook-profile beeinflusst wurden. gerade in dem bereich is selbstkontrolle das absolut letzte worauf man sich verlassen sollt, da eine firma den datenmissbrauch auch mit "selbstschutz" vor risiko-mitarbeitern argumentieren wird, und das veranwortungsgefühl des ausführenden mitarbeiters geht in der hörigkeit gegenüber einer anonymen autorität sowieso gänzlich verloren.

es is ja das gleiche prinzip mit dem nicht-einstellen von frauen, wegen schwangerschafts-"risiko". nur das hier halt die zur diskriminierung missbrauchte information schon allein der name und/oder familienstand is. und? sagt da firmenintern irgendjemand was dagegen? meistens nicht.
es wird also garantiert niemand murren, wenn leute plötzlich aus nicht völlig offensichtlichen gründen diskriminiert werden.. zB wenn der quartals-alki, der sich vllt jedes wochenende besinnungslos säuft, aber seine arbeit immer trocken und ordentlich erledigt, entlassen wird.
oder der krebs-patient, bei dem bald eine chemo anstehen könnte, durch die er oder sie vllt mehr als ein halbes jahr in krankenstand gehen würde ->unrentabel, entlassen.
und das ganze geht dann vllt soweit, dass dein chef dich nur wegen irgendeiner harmlosen sexuellen vorliebe rausschmeisst, weil ER das pervers findet, und ich red da noch garnicht von homosexualität (die hams ohnehin noch schwerer).

sollt man sich schon sehr genau überlegen, bevor man sich auf die seite von solchen maßnahmen stellt. könnt einen früher oder später selbst betreffen, ohne dass man sich in irgendeiner weise strafbar gemacht hat.

imho is das der völlig falsche weg. da wär ich 10mal eher dafür, dass wiederholt straffällig gewordenen triebtätern/kinderschändern/wasauchimmer mittels giftspritze die errektionsfähigkeit genommen wird, und vllt noch durch psychopharmaka bzw hormontherapie jeglicher sexualtrieb unterdrückt wird.
täterschutz hat seine berechtigung und is wichtig, aber wie gesagt, grad bei wiederholungstätern geht mir der opferschutz und auch der schutz meiner privatsphäre eindeutig vor.

privatsphäre ist nämlich sicherheit. sehr viel sicherheit. viel sicherheit für wenig opfern macht imho nicht gerade sinn.

ontopic: die werbung is eh dreck, da gehma wohl alle d'accord.
aber mit der kiwarei bin ich nicht vollends glücklich, muss ich sagen. der job dürft mittlerweile eh schon nur so positioniert sein, dass ihn kaum ein mensch mit grips machen will, und dann is die ausbildung offensichtlich auch noch ein absolutes desaster.. ich hab da schon seeeehr zweifelhafte erlebnisse mit polizisten gehabt, jetzt nicht negativ in bezug auf mich, nachdem ich auch die einstellung teil, dass man herrn und frau kapplständer mit einem gewissen respekt behandeln sollt, aber schlicht und ergreifend in hinblick auf deren kompetenz.. da waren echt traurige sachen dabei :roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 09:08:22 
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Das ist jetzt aber nicht dein ernst oder?

Wenn ich mit einem Schild durch die Fußgängerzone marschiere auf dem steht "Mir ist in der Arbeit langweilig und mein Chef ist blöd" dann brauch ich mich auch nicht zu wundern wenn ich meinen Job verliere.

Wenn jemand wirklich so dämlich ist auf Facebook oder sonstwo im Internet ÖFFENTLICH UND FÜR ALLE LESBAR so einen schwachsinn zu schreiben dann gehört er/sie dafür zurecht gewiesen, oder in dem Fall gekündigt!

JEDER muß für sein tun verantwortlich sein, ich mein was soll das?

Wenn ich bei einem unserer Kunden die falschen Tasten drücke würde ich damit vermutlich ein wahnsinniges Chaos auslösen, große Firmen würden Stundenlang nicht wirklich arbeiten können, aber es ist MEINE Verantwortung das richtige zu tun, genauso wie ich so einen Blödsinn nie im Buch der Gesichter veröffentlichen würde!

Wo hast du da bitte deine persönliche Freiheit aufgegeben? Du darfst alles tun wonach dir ist, aber du mußt mit den Konsequenzen umgehen können, so wie in meinem Beispiel oben mit dem Schild in der Fußgängerzone, Facebook ist da nur das Medium, die verantwortung was du damit machst oder nicht ist deine persönliche Freiheit!

KEIN Arbeitgeber dieser Welt verbietet dir in deiner Freizeit bei Facebook oder sonstwo online zu sein, aber was du dort tust, dafür mußt du auch verantwortung zeigen!


Das auch Polizisten nicht fehlerfrei sind ist logisch, sind auch nur Menschen.

Aber es fängt ja zum teil schon in der Schule an, wenn unsere Kinder (was schon vorkam) abwärtend über Polizisten sprachen fielen meistens so Worte wie "die Bullen" dann fahren wir denen gehörig über den Mund, sie verstehen es (noch) nicht, aber es muß ihnen gezeigt und VORGELEBT werden dass die Polizei nicht "das böse" ist sondern dass es da jemanden geben muß und dass die einen sehr schweren Job haben den man gefälligst zu respektieren hat! Das fängt mit so kleinigkeiten an wie dass die Kinder anfangen Angst vor Polizisten zu haben, wo wir als deren "Gehirn" sagen müssen, hey, du brauchst keine Angst zu haben, niemand reisst euch den Kopf ab!

DIESE Menschen schützen uns, sie riskieren ihr Leben für uns. Und gerade das Beispiel von dem 14 jährigen Oaschal im Merkur Einbruch zeigt uns das es sehr schnell gehen kann. Ich habe nicht das geringste Mitleid mit dem gfrast, viel eher tun mir die Beamten leid die damit klarkommen müssen!


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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 09:24:08 
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Lieber Rainer, es ist natürlich leicht deine Position einzunehmen und sich dabei auch noch auf der moralisch richtigen Seite zu sehen. Wenn jetzt auch noch die Anwendung befriedigend und die Erfolge signifikant wären, würde ich dir sogar beipflichten.

Rainer hat geschrieben:
Es geht nicht um die informationen die von der Wirtschaft zusammengetragen und verwendet wird "zu unserem Zweck".


Dir vielleicht nicht. Aber das Missbrauchspotential ist wie kremater-blaster beschreibt unendlich während der Nutzfaktor überschaubar ist. Ich behaupte einmal, mit der Umgehung des Datenschutzes kann man weniger Sexualdelikte aufklären als unter Nutzung der neuen Technologien überhaupt erst begangen wird. Das weitaus größte Problem, nämlich die in Österreich nach wie vor salonfähige häusliche Gewalt wirst du dadurch nicht in den Griff bekommen.

Meiner Erfahrung nach wird Datenschutz immer dann als Killerargument angeführt wird wenn durch die Verknüpfung der Daten etwas positives für den Betroffenen rauskommen würde, während bei zu erwartendem Profit für andere oder vorgegaukeltem Sicherheitsgewinn für die Gesellschaft augenblicklich drauf gsch***en wird.

Ein paar kleine Denkanstöße:

- Die Situation ist inzwischen schon so pervers, dass man von Haus aus für Arbeitgeber verdächtig ist, wenn man nicht digital ausspionierbar ist.
- Geschätzte 90% aller in Österreich installierten Überwachungskameras sind illegal in Betrieb, weil nicht angemeldet und gekennzeichnet.
- Ohne Bipa-Card zahlst du inzwischen bei einem Großteil der Produkte 10 bis 25% Aufpreis (so funktioniert das nämlich). Und sobald du mit der Bankomatkarte zahlst, hams dein Kundenprofil trotzdem gespeichert.

LG - Der Wankelmütige


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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 09:34:29 
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auf die bipa-card schei... ich !

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voller ernst : www.disastercars.at


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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 09:40:13 
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Wir reden hier aber von 2 verschiedenen Paar Schuhen.

Bei deinem Punkt muss ich dir absolut und 100%ig recht geben, dass ist es was ich ironischer weise unter "zu unserem Nutzen" geschrieben hatte.

ICH beziehe mich auf "öffnung der Daten" in Richtung Behörden und Exekutive, also dass es für die Justiz einfach(er) möglich sein muß an Daten zu kommen und dass die Daten die man hat da auch verwendet werden dürfen. Also etwa wenn jemand eine Wertkartenhandy kauft um dann damit eine Erpressung abzuwickeln, dann muß es leicht möglich sein rauszufinden wer wann wo dieses Handy gekauft hat und das ohne 500 Richterliche Anweisungen, denn so lächerlich das jetzt klingt genau solche "Kleinigkeiten" können Verbrechen aufklären aber genau hier werden der Justiz Steine in den Weg gelegt von wegen der dauer wie lange daten gespeichert werden dürfen und dass sie danach gelöscht werden müssen und so weiter.

Und wenn irgend ein Pfaff im verdacht steht Kinder zu mißhandeln dann muß es ganz leicht möglich sein Telefon, Internet und Handy "abzuhören". Darum gehts mir!


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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 10:14:13 
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Rainer hat geschrieben:
ICH beziehe mich auf "öffnung der Daten" in Richtung Behörden und Exekutive, also dass es für die Justiz einfach(er) möglich sein muß an Daten zu kommen und dass die Daten die man hat da auch verwendet werden dürfen. Also etwa wenn jemand eine Wertkartenhandy kauft um dann damit eine Erpressung abzuwickeln, dann muß es leicht möglich sein rauszufinden wer wann wo dieses Handy gekauft hat und das ohne 500 Richterliche Anweisungen, denn so lächerlich das jetzt klingt genau solche "Kleinigkeiten" können Verbrechen aufklären aber genau hier werden der Justiz Steine in den Weg gelegt von wegen der dauer wie lange daten gespeichert werden dürfen und dass sie danach gelöscht werden müssen und so weiter.


Irrtum:

Wir haben das Prinzip, daß jedeR bis zum Beweis des Gegenteils unschuldig ist und das Recht auf Wahrung der Privatsphäre hat. D.h. den Staat hat es nichts anzugehen, was ich treibe, solange ich mich nicht eines Verbrechens schuldig mache bzw. dessen ernsthaft verdächtig bin. Und daher hat der Staat, also die Exekutive nicht das Recht, ohne richterliche Ermächtigung mich von vornherein, weil ich ein Wertkartenhandy besitze oder weil ich sonst eine Kommunikationsform nutze, als Verdächtiger auszuspionieren, weil ich könnte ja eine Erpressung damit machen.

Die persönlichen Beziehungen und dazu gehören auch Telephongespräche und e-Mails haben für die Exekutive, ausser bei begründetem Verdacht mit richterlicher Erlaubnis, Tabu zu sein - das gilt auch für legale geschäftliche Kontakte.

Es gibt Klienten, die mich bei heiklen Fragen (zB. Ausweitung der Geschäftsbasis ins Ausland oder Einführung einer neuen Produktlinie oder Fragen der (legalen) steuerlichen Gestaltung) nur von Festnetz ans Festnetz anrufen, weil sie zu Recht Angst haben, daß die Exekutive mithört und die Daten dort nicht sicher sind.

Die Befugnisse der Exekutive sind höher, als die der "normalen" Staatsbürger. Umso wichtiger ist es, die Befugnisse genau zu begrenzen und genaue Regeln über die notwendige Erlaubnis aufzustellen. Vorratsdatenspeicherung (d.h. Daten ohne begründeten Verdacht einfach aufzeichnen zu lassen und diese dann einfach abfragen zu können) ist nichts anderes, als das permanente Recht, überall und immer Hausdurchsuchungen machen zu dürfen - auf Vorrat. Das ist ein Ausdruck des Generalverdachtes, wonach jeder Mensch schuldig ist, bis er selbst das Gegenteil bewiesen hat.

Und ja: Ich mißtraue dem Staat und der Exekutive. Nicht, weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe oder etwas zu verbergen habe, sondern weil die Geschichte zeigt, daß die Staatsgewalt das beste für sich, auch wenn es nicht das beste für die BürgerInnen des Staates ist, wollen.

lg
Dimple, und ja: Ich meine mein Signatur-Zitat ernst: Wer Freiheit für etwas mehr Sicherheit eintauscht, verdient weder Freiheit noch Sicherheit

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Zuletzt geändert von Dimple am 08.06.2010, 10:21:38, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 10:18:00 
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Rainer hat geschrieben:
Und wenn irgend ein Pfaff im verdacht steht Kinder zu mißhandeln dann muß es ganz leicht möglich sein Telefon, Internet und Handy "abzuhören". Darum gehts mir!


Es darf niemals leicht sein, jemandes Telephon, Internet, Handy abzuhören - weder Deines noch das eines Pfaffens - sondern der Verdacht muß soweit begründet sein, daß einE unabhängiger, weisungsfreier, unabsetzbarer RichterIn, die also von der Ermittlungsbehörde (Polizei, Staatsanwaltschaft) nicht unter Druck gesetzt werden kann, das anordnet.

lg
Dimple

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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 10:30:55 
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zum thema ex-ekutive.....

ich weiss nicht wie´s im osten des landes is.....aber.......ich hab massig "schlechte" erfahrung mit der staatsgewalt gemacht.

ich bin wirklich freundlich und zuvorkommend.....und versuche alles korrekt abzuhandeln...
aber was bei uns an überheblichen, unfreundlichen, frustrierten (um nicht zu sagen arsch*öchern) in der gegend herumsteht...is net lustig....
sicher kommts immer auf die "person" an.....aber meine erfahrungen laufen eher in richtung schikaniererei und "grundlosficken" hinaus......
und nach einem versuch eine anzeige wegen einem ebay-betrug zu machen (3h!!!!!) is der restliche glauben in den verein verloren gegangen.

@rainer.....wenn eine im zuge seines dienstes jemanden, der auf der flucht ist, aus 2m in den rücken schießt.....ich denk, dann hat der seinen job verfehlt.

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manchmal bist du der hund......und manchmal bist du der baum.....


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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 10:36:49 
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Rainer hat geschrieben:
Und gerade das Beispiel von dem 14 jährigen Oaschal im Merkur Einbruch zeigt uns das es sehr schnell gehen kann. Ich habe nicht das geringste Mitleid mit dem gfrast, viel eher tun mir die Beamten leid die damit klarkommen müssen!


Es kann sein, daß da eine sogar verständliche Fehlreaktion gelaufen ist. Aber mein Mitleid hat durchaus der Bursch, der erschossen wurde und seine Freunde und Bekannten. Ja, Einbruch ist Scheisse und gehört bestraft. Ja, er war eher kein Engerl. Trotzdem ist die Todesstrafe für Einbruch etwas übertrieben und das in den Rücken eines Flüchtenden Schiessen ist sicher keine Korrekte Amtshandlung, sondern eine massive Fehlleistung.

lg
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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 10:53:31 
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Ich hab ganz entschieden etwas dagegen wenn unter dem Namen der Staatssicherheit grundlegende Rechte und Freiheiten eingeschränkt werden und vor allem wenn das Vieh das dann auch noch glaubt und gutheißt.

Der Exekutive steh ich zwiespältig gegenüber: Ich weiß, dass es vernünftige und gscheite Exemplare gibt aber denen stehen leider mindestens so viele absolute Vollpfosten mit einer ausgeprägten Doppelmoral gegenüber. Die ganz normale Bevölkerungsstatistik, was natürlich kein gutes Licht auf das Selektionsverfahren wirft. Ganz ohne Zweifel üben Polizisten einen gefährlichen und gefährlicher werdenden Job aus, auch deshalb ist Respekt im gegenseitigen Umgang angesagt. Generelles Kuschen und Gutheißen sämtlichen Blödsinns seitens der Exekutive gehört da aber nicht dazu.

Kontrolle ist ein Grundpfeiler jeder Demokratie. Nämlich die Kontrolle des Staates durch den Bürger.

LG - Der Wankelmütige


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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 11:02:21 
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Rainer hat geschrieben:
Das ist jetzt aber nicht dein ernst oder?

Wenn ich mit einem Schild durch die Fußgängerzone marschiere auf dem steht "Mir ist in der Arbeit langweilig und mein Chef ist blöd" dann brauch ich mich auch nicht zu wundern wenn ich meinen Job verliere.

Wenn jemand wirklich so dämlich ist auf Facebook oder sonstwo im Internet ÖFFENTLICH UND FÜR ALLE LESBAR so einen schwachsinn zu schreiben dann gehört er/sie dafür zurecht gewiesen, oder in dem Fall gekündigt!

JEDER muß für sein tun verantwortlich sein, ich mein was soll das?


auch wenn ich jetzt nicht unbedingt auf sowas hinauswollt, geh ich dennoch mal auf dieses hanebüchene beispiel ein: natürlich is es eine idiotie sowas ins ins facefook zu schreiben, ganz klar. nur lieber rainer, es gibt halt sehr viele idioten. und diese idioten fallen oft auch auf die von facebook suggerierte privatsphäre herein.
und genau das, was du als öffentlich bezeichnest, bzw diese grenze zwischen öffentlichem und privatem raum, verschiebt sich umso mehr, je mehr gesetze man zulässt, die eine "leichte und unbürokratische überwachung" einzelner zulassen. und am ende wirst dich nichtmal am handy, im gespräch mit deiner frau, über die hackn aufregen können, ohne mit konsequenzen rechnen zu müssen. dabei wär das doch wohl privat, würd ich meinen..
oder entfläucht deinem mund nie ein negatives wort über die arbeit? wenn ja, find ich das äußerst beneidenswert.

ich versteh auch durchaus, dass es dir da nur um die möglichen positiven effekte solcher überwachungsmethoden geht.. fakt ist aber, dass es in vielen fällen recht wenig bringen wird, und die liste der missbrauchsmöglichkeiten aber quasi unendlich lang ist.

und das mit der kiwarei.. respekt hab ich auch vor der arbeit, schlicht und ergreifend weils eine orsch-hackn is, aber unsere polizisten haben sich die letzten jahre nicht gerade mit ruhm bekleckert, sondern sich eher ein bissl im dreck gesuhlt.
vllt liegt das ja auch an der medienberichterstattung, dass die großen erfolge der polizei nie erwähnung finden, die großen fettnäpfchen aber immer, keine ahnung. aber es deckt sich bis zu einem gewissen grad auch mit meiner persönlichen erfahrung, dass der durchschnittliche streifenpolizist weder gut ausgebildet is, noch sich wirklich seiner position bewusst is. und RISKIEREN tun sie schon garnichts für mich. :lol:
die vega is natürlich wieder eine ganz andere geschichte..

und nein, es is nicht in ordnung davonlaufende kinder, verwirrte großväter und davonrasende motorraddiebe abzuknallen! schon allein, weils in keiner relation zu bedrohung und tatbestand steht!

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 Betreff des Beitrags: Re: diese bet-at-home...
BeitragVerfasst: 08.06.2010, 11:30:18 
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Ich weiß was du meinst, aber dein Beispiel die Absprache mit meiner Frau, passt nicht wirklich, denn da sind wir wieder beim Thema Intelligenz.

Wenn ich bei Facebook einen Beitrag eröffne und dort schreibe dass mir die Firma am Allerwertesten geht dann bin ich selbst schuld (dafür verantwortlich) wenn ich ihr eine PM schreibe dann kriegt das vielleicht Facebook intern mit oder eben die Behörde die das Überprüft, aber letztere interessiert genau DAS nun überhaupt nicht.

Hier wäre es ihr oder mein Dienstgeber die sowas nicht öffentlich geschrieben sehen wollen, was auch durchaus verständlich ist wie ich meine, und eigentlich wäre so ein Beitrag in Facebook oder einem Forum ja sogar eine verletzung der Rechte ihres oder meines Dienstgebers, das auch Schützenswert ist.

Genauso wie du dir sicher sein darfst dass wenn dich jemand im Internet verleumdet dass DU dann dagegen vorgehen darfst und das er nicht sagen kann das wäre seine Privatsphäre über dich zu sprechen....


Aber ich denke darüber zu diskutieren ist zwar möglich aber kaum erfolgbringend da du mich nicht davon überzeugen wirst und ich dich genausowenig...


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